Pilotprojekt „Smarte Schule“ – Modellprojekt für eine klimafreundliche Schule in Berlin

Smarte Schule


Das InfraLab Berlin und die Berliner Energieagentur entwickelten im Pilotprojekt „Smarte Schule“ den Lernort der Zukunft: Hier sind nicht nur die Unterrichtsinhalte nachhaltig und vernetzt, sondern auch die Ausstattung, das Ressourcenmanagement und das Umfeld der Schule. Die Konzepterstellung wurde von der Senatskanzlei Berlin finanziert.

Logos der Initiatoren der Projektes.

Die Stadt und die Schule der Zukunft sind smart, digital und nachhaltig. Mit dem Pilotprojekt „Smarte Schule“ möchten das InfraLab Berlin und die Berliner Energieagentur einen Lernort mit Vorbildcharakter für andere Schulen schaffen, der auch als Experimentier- und Gestaltungsort dient.


„Wir wollen einen smarten und vorbildhaften Ansatz entwickeln,
wie verschiedene Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Klimaschutz
im Lernraum Schule miteinander verzahnt werden können.“

Birgit Kahland,
InfraLab Berlin


Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern- und Nachbarschaft sowie dem Bezirk wird das Projekt eine Schule in vier Bereichen fit für die Zukunft machen: mit einem nachhaltigen Lernkonzept, moderner IT-Ausstattung, dem Schulgebäude und seiner Technik selbst sowie mit dem Schulumfeld und seinen vielfältigen Lernangeboten. So kann der Unterricht zum Beispiel leicht die smarten Ansätze des Gebäudes aufgreifen und die klugen Köpfe der Zukunft für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren. Gleichzeitig knüpft „Smarte Schule“ an bestehende Konzepte wie dem InfraLab-Projekt „KlimaMacher“ an.


„Die Berliner Energieagentur steht bereit,
mit ihrer Expertise und Erfahrung aus drei Jahrzehnten unsere Schulen
fit für die Zukunft zu machen.“

Mechthild Zumbusch,
Bereichsleiterin Consulting bei der Berliner Energieagentur


 

Schule neu denken


Nicht erst seit der Corona-Krise gibt es einen hohen Digitalisierungsbedarf an Berliner Schulen. Ziel des Projektes „Smarte Schule“ war es, mit Schülerinnen und Schülern ein Modell zu entwickeln, in welchem zukunftsorientierte und nachhaltige Lerninhalte mit schulischer Ausstattung und Infrastruktur verbunden werden. In einem Design-Thinking Prozess mit Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Expertinnen und Experten wurde bestimmt, welche Technologien, gebäudetechnischen Besonderheiten sowie Lerninhalte in dem Modell berücksichtigt werden sollen.

Das Projekt vom InfraLab Berlin und der Berliner Energieagentur baut auf bereits bestehenden Konzepten und Projekten wie „Berliner Klimaschulen“, „Grün macht Schule“ und „KlimaMacher“ auf.

Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Expertinnen und Experten wurde ein Konzept für eine „Smarte Schule“ entwickelt, bei welcher Klimaschutz und Digitalisierung integrative Bestandteile des Lernens und Erlebens werden. Dies soll beispielhaft der Berliner Bildungslandschaft dienen.

Schulauswahl


Im Zuge des Projektes wurde das OSZ Gastgewerbe Brillat-Savarin-Schule ausgewählt. Sie befindet sich in der Buschallee 23a, 13088 Berlin-Weißensee im Verwaltungsbezirk Pankow. Die Brillat-Savarin-Schule bietet für 4000 Schülerinnen und Schüler Integrierte Berufs-Ausbildungsvorbereitung (IBA), Berufsschule (Restaurantfachmann/frau, Fachmann/frau für Systemgastronomie, Koch/Köchin, Fachkraft im Gastgewerbe, Hotelkaufmann/frau und Hotelfachmann/frau) sowie eine Gymnasiale Oberstufe mit Möglichkeit zur Absolvierung des Abiturs oder der Fachhochschulreife und ist damit das größte Oberstufenzentrum für Gastgewerbe in Deutschland.

Bild über die Struktur vom DesignThinking Workshop.

Konzeptentwicklung

Die Konzeptentwicklung im Projekt Smarte Schule fußt auf einem Innovationsworkshop mithilfe der Design Thinking Methode. Bei dieser Methode entwickeln die Workshop-Teilnehmenden innovative Lösungen für klar definierte Probleme und Zielpersonen. Im ersten Schritt geht es darum, zu „verstehen“, also die genaue Fragestellung zu definieren, Empathie mit den Betroffenen aufzubauen, um nicht Lösungen zu entwickeln, die an der Lebensrealität der Personen vorbeigeht, die sie später nutzen sollen und Expertenwissen von außen hinzuzuholen. In einem zweiten Schritt werden Lösungen und Prototypen entwickelt. In einem dritten Schritt wird zu den Prototypen Feedback von den Nutzer*innen eingeholt und der Prototyp nachgebessert.

Bilder von Prototypen

Ergebnisse

Zwei Teams haben innerhalb des zweitägigen Workshops insgesamt vier Ideen, sogenannte Prototypen entwickelt.

Ideen Team Schüler*innen:

  1. Ausweiterung des Schulgartens mit digitalen Elementen als Teil des Unterrichts, saisonalem und regionalem Ansatz, wöchentlichem, Zero-Waste-Konzept und einer nachhaltigen Regenwasser-Nutzung. An den Pflanzen sollen Schilder mit QR-Codes angebracht werden. Beim Einscannen mit dem Smartphone kann der/die Interessierte erfahren, um welche Pflanze es sich handelt und bekommt passende Rezeptideen vorgeschlagen.
  2. Meatless Monday – die Einführung eines vegetarischen Montags in der Schulmensa. Das Essen in der Mensa soll zudem vorher mithilfe des Smartphones bestellt werden können, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Ideen Team Lehrer*innen und externe Teilnehmer*innen:

  1. Chill out and learn – bepflanzte Arbeitsinseln für kleine und größere Gruppen im Außenbereich mit digitalen Elementen wie Solarmöbeln. Aktuell finden die Schülerinnen und Schüler nämlich keine geeigneten Arbeitsorte vor. Bäume in Pflanzkübeln sollen Schatten spenden und bislang ungenutzte und brachliegende Flächen an der Schule belebt werden (zum Beispiel Innenhof, und Terrasse vor der Mensa.
  2. Chill in – in deiner Schule: Arbeitsinseln in der Bibliothek der Schule, die bislang nicht als Arbeitsort genutzt wird. Aktuell darf die Bibliothek nicht ohne Anwesenheit einer Lehrperson betreten werden, zudem ist der Bestand veraltet. Darum soll die Bibliothek als Arbeitsort wiederbelebt werden. Ein digitales Whiteboard sowie verschiedene Lern- und Arbeitsinseln sollen eingerichtet werden.

Die Berliner Immobilienmanagement (BIM) ist grundsätzlich sehr offen für das Projekt Smarte Schule und möchte das OSZ Gastgewerbe bei der Umsetzung ihren Ideen unterstützen, zum Beispiel beim Thema Nachhaltige Beschaffung und dem Verzicht von Einweggeschirr in der Mensa und dem Wechsel zu einem Pfandsystem.

Die Ergebnisse des Pilotprojektes „Smarte Schule“ wurden im Sachstandsbericht zusammengefasst. Weitere Fördermöglichkeiten zur Umsetzung werden eruiert.